Samstag, April 18, 2009

Mehrheitsbeteiligung der Erb-Gruppe an der Terrex Handels AG





Ad hoc Mitteilung des Unternehmens vom 16.04.2009:

Die Terrex Handels-AG und ihre Tochtergesellschaften Eins Zwei Drei Handels-GmbH und Koozi GmbH sind zahlungsunfähig und werden unverzüglich den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen stellen. Die massiven Umsatzrückgänge der letzten Monate, bedingt durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise, führten zu einer sehr angespannten Liquiditätslage. Die die Unternehmensgruppe finanzierenden Banken waren trotz intensiver Verhandlungen, die heute ihr Ende gefunden haben, nicht bereit, der Gruppe die erforderliche Liquidität zur Verfügung zu stellen.

Am 02.03.2009 hat der Vorstand des Unternehmens noch orientiert:

Immobilienverkauf

Die Terrex-Handels AG hat sich heute entschieden, ihr Betriebsgrundstück in Oststeinbek zu einem Kaufpreis, der ca. EUR 1,6 Mio über dem handelsbilanziellen Buchwert des Betriebsgrundstücks liegen wird, zu verkaufen. Gleichzeitig wird mit dem Erwerber ein unbefristetes Mietverhältnis über die verkauften Flächen begründet.

Im Rechenschaftsbericht der Unifina Holding AG in Nachlassliquidation vom 23. Februar 2009 orientiert der Sachwalter Dr. Fritz Rothenbühler unter III. Aktiven, 1. Ermittlung und Verwertung von Aktiven, Punkt 1.2 Terrex Handels-AG, D-Oststeinbek, wortwörtlich:

"Die Unifina und die Uniinvest Holding AG halten eine Mehrheitsbeteiligung an der börsenkotierten Gesellschaft.

Um für den Verkauf der Mehrheitsbeteiligung allenfalls einen besseren Preis erzielen zu können, hat der Liquidator die Verkaufsbemühungen aber mit dem a.o. Konkursverwalter der Uniinvest Holding AG koordiniert.

Der Konkursverwalter der Uniinvest Holding AG, welcher im Unterschied zum Nachlassverfahren bekanntlich für die Verwertung der Pfänder zuständig ist, hat deshalb die gemeinsamen Bemühungen zum Verkauf des Mehrheitspaketes aufgekündigt und prüft nun einen selbständigen Verkauf der Terrex-Aktien der Uniinvest."


Zur Erinnerung:

Am 5. Dezember 2003 fand die legendäre Pressekonferenz des mit der Sanierung der Erb-Gruppe beauftragten Herrn Ziegler, der jedoch eigenwillig eine Liquidation der Erb-Gruppe in Gang setzte, statt, worauf die Sachwalter Herren Rothenbühler (Unifina Holding AG), Hardmeier (Herfina AG) und Werder (Uniwood Holding AG) und zusätzlich für die Uniinvest Holdimg AG, der Konkursverwalter, Herr Giroud, ihre folgenschweren Tätigkeiten aufnahmen. Unter dem Vorwand der Erhaltung der Arbeitsplätze wurde das Vermögen der Erb-Gruppe zum Teil schon im Dezember 2003 zu billig und zu schnell, ohne seriöse Prüfung von Gegenofferten verschleudert.

Nahezu 6 Jahre später nun erscheint eine Mehrheitsbeteiligung an einer namhaften, umsatzstarken und börsenkotierten Firma, der Terrex Handels AG, deren zeitnahe Verwertung angezeigt gewesen wäre.

Dabei stellen sich schon Fragen, die von den Sachwaltern und Konkursverantwortlichen beantwortet werden müssen:

Weshalb ist von den Sachwaltern der Erb-Gruppe bei der Terrex Handels AG nicht rechtzeitig gehandelt worden?

Sind in der Koordination von Sachwaltern und Konkursverantwortlichen der verschiedenen Holdings Lücken und Mängel? Arbeiten Sie gegeneinander?

Wie konnte es geschehen, dass die Terrex Handels AG eine guten Monat vor Abgabe der Insolvenzerklärung noch ihren Firmensitz in Oststeinbek verschleudern durfte?

Sind überhaupt Massnahmen ergriffen worden, das Aktivum Mehrheitsbeteiligung Terrex Handels AG zu realisieren?

Weshalb ist im Anschluss an den Zusammenbruch der Erb-Gruppe z.B. die Volcafé weit unter Wert so schnell wie möglich abgestossen worden, die Mehrheitsbeteiligung an der Terrex Handels AG jedoch vergessen worden?

Wer ist konkret für diesen Schaden, der erneut zu Lasten der Gläubiger geht, verantwortlich?

Welche Rolle spielt Herr Giroud als Konkursverantwortlicher der Uniinvest Holding AG in diesem erneuten Debakel?

Wie lange wollen die Sachwalter noch interne und externe Liquidationskosten in Millionenhöhe zu ihren Gunsten produzieren?

Das Versagen bei der Realisierung der Mehrheitsbeteiligung an der Terrex Handels AG ist ein weiteres unschönes Beispiel für die fragwürdigen Arbeitsmethoden der Sachwalter der Erb-Gruppe!

Der Blogspot-Redaktor
Erwin Feurer

1 Kommentar:

Ein geschädigter Gläubiger hat gesagt…

Lieber Herr Feurer, auch wenn ich am Anfang über sie gelacht habe, aber ich glaube es ist schon so, viele Köche verderben den Brei, vorallem dann, wenn diese sich noch für Spitzenköche halten und sich für ihr "Tun" oder hier besser "nicht Tun" vergolden lassen. Aber, wo bleibt hier die Aufsicht und Kontrolle und was kann der kleine Gläubiger tun?