Samstag, August 12, 2006

Interview mit Erwin Feurer betreffend seiner Milliardenklage gegen Herrn Hans Ziegler und die Sachwalter

 

Interview mit Herrn Erwin Feurer von der Projekt Vision AG, welche die Zivilklagen gegen den Sanierer Hans Ziegler und gegen die Sachwalter Herren Hardmeier, Rothenbühler und Werder in Höhe von insgesamt 2,4 Milliarden SFR eingereicht hat.
 
1. Herr Feurer, was ist Ihre Motivation, sich für die Erb-Familie einzusetzen?
 
Antwort:
 
1. Die Herren Rolf und Christian Erb, sowie Frau Daniela Sheridan und ihre Kinder sind nach meinen Erfahrungen hochanständige Menschen, die mittels einer durch die Sachwaltern und Staatsanwaltschaft perfide ausgeheckten Aushungerungsstrategie, nach dem Zusammenbruch der Erb-Gruppe, systematisch fertig gemacht wurden und dadurch Unterstützung in technischer und strategischer Hinsicht brauchten. Die Haltung der meisten Anwälte und Freunde, sowie der Öffentlichkeit ist dabei derart negativ beeinflusst worden, dass nicht mehr die besten Berater tätig werden konnten, sondern meine Person noch eine der wenigen war, die zur Verfügung stand. Meine Arbeit ist geprägt von Vertrauen, Loyalität und Zivilcourage.
 
2. Neben meinem ausgeprägten Helfer-Syndrom - mir ist von einem Psychologen eine hohe Sozialkompetenz zugesprochen worden -, stehen für mich aber auch kulturelle Belange im Vordergrund. Beim Schloss Eugensberg, das aus der Burg Sandegg entstanden ist, handelt es sich um ein Stück Europäischer Geschichte - von der Sandegg aus, ist das Kloster Reichenau gegründet worden, das für die Ausbreitung des Christentums von hervorragender Bedeutung war und Eugensberg ist wichtig im Zusammenhang mit der Napoleon-Geschichte -. Durch das bisher an den Tag gelegte Verhalten der Sachwalter befürchte ich, dass es diesen gelingen könnte, im Streit um Schloss Eugensberg,  dieses wertvolle Kulturgut, auseinander zu reissen und zu zerstören. 
 
3. Ich glaube an die Rechtsstaatlichkeit und bin daher der Überzeugung, dass das Vorgehen der Sachwalter überprüft werden muss, da es nicht, der ratio legis entsprechen kann, dass zum Beispiel die Kinder Alexander und Nicolas Sheridan-Erb,  im Zusammenhang mit den seinerzeitigen Schenkungen, so finanziell zugrunde gerichtet werden, dass sie ihr ganzes Leben lang, diese Schulden, für die sie keine Verantwortung tragen, abzahlen müssen. Respektive ihr künftiges Leben mit Unternull beginnen müssen. In der Prozessstrategie der Sachwalter sehe nicht nur grosse Sittenwidrigkeit, sondern krassen Rechtsmissbrauch.
 
 
2. Was versprechen Sie sich von Ihren Milliardenklagen gegen den ehemaligen CEO der Erb-Gruppe und gegen die Sachwalter?
 
Antwort:
 
Diese Klagen basieren auf ungereimten Sachverhalten und nachvollziehbarer Misswirtschaft des Sanierers Hans Ziegler und der Sachwalter Hardmeier, Werder und Rothenbühler. Die Vorwürfe werden intern ergänzt und zu Beweismaterial ausgeweitet. Es werden auch weitere Verantwortungsträger zumindest der letzten 10 Jahre in meine Klagen miteinbezogen. Die Staatsanwaltschaft, die sich bisher nur gegen die Herren Rolf und Christian Erb ermittelt hat, muss nun ihre Untersuchungen ausweiten. An sich müsste sie in dieser Richtung sofort tätig werden. Sicherheitshalber habe ich jedoch diesbezügliche Strafanzeigen gegen Sanierer und Sachwalter bereits vorbereitet. Von der Arbeit der Staatsanwaltschaft wird es abhängen und natürlich auch von meiner, wieviel die jetzt einmal vor den Friedensrichtern zu verhandelnden Zivilklagen wert sind. Es ist nicht nur eine Frage des Geldes, vielmehr geht es mir hier, neben Gerechtigkeit, auch um Ethik und Moral.
 
3. Die verklagten Parteien sehen in Ihnen das verlängerte Sprachrohr der Familie Erb und beurteilen Ihr Vorgehen als "Schwachsinn". Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen?
 
Antwort:
 
Herr Werder, der das Wort "Schwachsinn" verwendet haben soll, hat zumindest teilweise recht. Aber ich leide nicht unter "Schwachsinn", ich verfüge vielleicht lediglich über diesen, und zwar in Form eines "Hunterhirns". Sie müssen dazu die Hunter-Farmer-Theorie von Tom Hartmann studieren. Das "Hunterhirn" ist eine Spezialform von POS, des Psycho Organischen Syndroms, welches es Bill Clinton erlaubte, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden und Albert Einstein zur Entwicklung der Relativitätstheorie führte.
 
Nein ohne Spass, die aktuellen Angriffe gegen Sanierer und Sachwalter, sind das Resultat einer längeren Zusammenarbeit mit der Familie Erb, während der ich den Fall sehr genau studieren konnte und sind nur der Anfang einer Gesamtstrategie, die von mir den Gebrüdern Erb vorgeschlagen wurde nach Auswertung aller Erkenntnisse. Rolf und Christian Erb distanzieren sich inzwischen von diesem harten Vorgehen. Ich persönlich bin jedoch der Ansicht, dass dies der einzig mögliche Weg ist, um dem teilweise unmenschlichen und sittenwidrigen Vorgehen der Sachwaltern zu begegnen und habe darum die alleinige Verantwortung für dieses Vorgehen übernommen.   
 
4. Glauben Sie wirklich, dass Herr Ziegler und die Sachwalter Hardmeier, Rothenbühler und Werder Misswirtschaft betrieben haben und können Sie dies auch im Detail belegen und beweisen?
 
Antwort:
 
Die mir bis heute bekannten Unterlagen scheinen dies klar zu belegen. Es liegen unzählige Sachverhalte und Handlungen vor, die genauestens untersucht werden müssen. Es wird noch sehr viel Arbeit brauchen, diese so zu formulieren und mit Beweisen zu untermauern, dass sie auch von den Gerichten standhalten. Mein Weg führt dabei über eine totale Offenlegung und absolute Transparenz. Ich werde dabei die Öffentlichkeit umfassend informieren. Wenn ich nicht überzeugt wäre, auf dem richtigen Weg zu sein, würde ich mir diese Riesenarbeit nicht antun. Es sind zudem im Laufe meiner Recherchen Parallelen zu ähnlich gelagerten Fällen, allerdings ist der Erb-Fall nach wie vor ein Paradebeispiel, aufgetaucht, in denen ein System immer wieder zum Vorschein kommt: Die Firmeninhaber werden entmachtet, die Sachwalter übernehmen die Aktiven und entwerten diese bis zum absoluten Minimum. Dann werden die Firmen mit den durch die Sachwalter entwerteten Bilanzen konfrontiert und angeklagt, sie hätten diesen Schaden alleine verursacht. Meine Strategie geht dahin, dies aufzudecken, zu beweisen, so dass alle Schadenverursacher zur Rechenschaft gezogen werden können. 
 
5. Wie können und wollen Sie die von Ihnen angestrengten Zivilprozesse finanzieren?
 
Antwort:
 
Die Qualität meiner Arbeit wird schlussendlich zeigen, ob ich auch finanzielle Mittel generieren kann, um die voraussichtlich lange andauernden und aufwendigen Prozesse zu führen. Da das Vermögen der Familie Erb insbesondere auch von Frau Daniela Sheridan und der Kinder nach wie vor zu Unrecht blockiert wird, ist von daher gar nichts zu erwarten. Ich werde beispielsweise eine Interessengemeinschaft von Geschädigten bilden, von denen sich einige bereits bei mir gemeldet haben. 
 
6. Wer versteckt sich hinter der Projekt Vision AG?
 
Antwort:
 
Hinter der Projekt Vision AG versteckt sich niemand. Einziger Verwaltungsrat mit Zeichnungsberechtigung und Geschäftsführer bin ich. Die Gesellschaft wurde vor über 2 Jahren gegründet für ein Bauprojekt, das nicht realisiert wurde, und in der Folge als Generalunternehmung weitergeführt mit einem relativ kleinen Auftragsvolumen. Die Aktien befinden sich seit Beginn im Besitz der Familie Feurer; eine Beeinflussung von aussen ist ausgeschlossen.
 
7. Auf Ihrer Homepage stellen Sie sich als kulturell interessierten Humanisten vor, der eine kleine spezialisierte Generalunternehmung betreibt. Jetzt wagen Sie es, die Wirtschaftselite im zweitgrössten Pleitefall der Schweiz anzugreifen. Überschätzen Sie sich dabei nicht masslos?
 
Antwort:
 
Ich habe grossen Respekt vor der Wirtschaftselite der Schweiz. Wo jedoch Fehler begangen werden, ist es auch das Recht eines kleinen "Nobodys" dagegen anzukämpfen; ich betreibe dabei eine Taktik der sogenannten "kreativen Zerstörung", die in einer Wirtschaft Platz haben muss. Der Fall ist gerade wegen des Kräfteungleichgewichts eine wirtschaftliche und juristische Delikatesse und nimmt unsere Systeme auf den Prüfstand. Übergeordnet sehe ich darin ein multi- und soziokulturelles Projekt, das mich fasziniert und dem ich auf den Grund gehen möchte.
 
8. Haben Sie noch Kontakt zu den Gebrüdern Erb? Wenn ja, was halten diese von Ihrem Vorgehen?
 
Antwort:
 
Ich geniesse das Vertrauen von Rolf und Christian Erb nach wie vor und bin dadurch in der glücklichen Lage Informationen aus erster Hand zu beziehen. Unsere Ansichten und Einschätzungen gehen oftmals auseinander. Den Gebrüdern Erb ging die Anhebung der Zivilklagen gegen Sanierer und Sachwalter zu weit. Meine Arbeit hat jedoch eine Eigendynamik entwickelt, die ich mir nicht mehr nehmen lasse will, und mich bewegt, diese gegen ihren Willen durchzuführen, weil ich überzeugt bin, dass alles auf den Tisch muss und Ordnung gemacht werden muss.
 
9. Wieso publizierte Rolf Erb gerade im jetzigen Zeitpunkt ein Buch über seinen Vater Hugo?
 
Antwort:
 
Das Buch ist eine Hommage an seinen Vater, eine Würdigung des Lebenswerks und zeugt von tiefer Verehrung. Rolf Erb hat es geschrieben für seine Söhne Alexander Rolf und Nicolas Hugo, damit diese einmal nachvollziehen können, was ihr Grossvater geleistet hat. Ich selbst und andere Freunde haben ihn gebeten, den Stoff zu veröffentlichen, weil in der jetzigen Situation vergessen wird, dass auch grosse und bedeutende Dinge von der Familie Erb geleistet wurden.
 
 
Herr Feurer, wir danken Ihnen für das Gespräch.
 
 
 
 


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10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hoppla......! Ich kenne den Erwin,
wenn der mal ein Knochen zwischen
den Zähnen hat, dann beissen die
Gegner sich die Zähne aus. Das gibt
ein langes "Wundenlecken"!

Anonym hat gesagt…

Den Mutigen gehört die Welt! Ich
wünsche von Herzen viel Erfolg......

Anonym hat gesagt…

Ich begrüsse sehr, dass die Aktivitäten der Sachwalter im Fall
der Erb-Pleite unter die Lupe genommen werden. Vorallem die Rolle von Dr. Michael Werder muss
untersucht werden. Schon im Fall
"Euroactividade" spielte er eine
zweifelhafte Rolle, der
rote Faden zieht sich dann durch,
bis zum jüngsten Fall "Swissfirst",
wo er wegen Interessenskonflikt, die Verteidigung von Rumen Hranow
niederlegen musste. Werder ist ein
skrupelloser Anwalt der in Anwalts-
kreisen immer wieder negativ aufgefallen ist. Dass er zusammen mit Hans Ziegler auch im Fall Erb mitmischte, lässt aufhorchen. Gleichzeitig engagierte er sich zusammen mit Ziegler bei der Swissloq, wo er kürzlich wohl nicht ganz freiwillig zurück treten musste.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Dr. Feurer, ich werde Ihnen in den nächsten Tagen
ein paar Müsterchen von Zieglers
Aktivitäten zukommen lassen, die zwar nichts mit der Erb-Pleite zu
tun haben, Ihnen aber ein gutes
Bild geben. Ich hoffe sehr, dass
Sie diese im Blog veröffentlichen.

Anonym hat gesagt…

Herr Feurer, dieser blog ist
grossartig. Sie sprechen mir
aus dem Herzen. Die Schweiz
ist eine Neidgesellschaft und
wird dadurch zur Leidgesellschaft........

Anonym hat gesagt…

Ich bin gespannt wie das wohl
enden wird. Ich habe Dr. Michael
Werder vor vielen Jahren im Fall Euroaktividade persönlich
erlebt, ein Mensch ohne Moral und
Skrupel. Nehmen Sie sich in Acht
und überlegen Sie sich wer wohl
der Drahtzieher hinter dem inszenierten "Swissfirst-Skandal"
steht? Niemand anderst als der von
Thomas Matter erkannte und desavouierte Dr. Michael Werder!!

Anonym hat gesagt…

Dr. Michael Werder ist zweifelsohne
eine schillernde und gefährliche Person. Rumen Hranow hat ihn seinerzeit gegen die Swissfirst
mandatiert. Werder suchte dann
intensiv andere "geschädigte"
Aktionäre mit ins Boot zu bringen,
dabei hatte er vorallen die Pensionskassen im Visier. Allein
hier stiess er auf wenig Gegenliebe. Als er dann, den Fall
Rumen Hranov wegen Interessenskollision abgeben musste,
suchte er gezielt die Öffentlichkeit mit dem Ziel der
Swissfirst nachhaltigen Schaden zu
zufügen. Nun sein Ziel scheint
er erreicht zu haben. Ein gute
Schweizer Bank mehr, wird ins
Ausland verkauft zum Schaden der
Schweiz und der Mitarbeiter. Es
freut mich, sehr geehrter Herr
Feurer, dass sie es wagen Dr. Michael Werder persönlich anzugreiffen, ich bin überzeugt,
dass er im Fall Erb ein ähnliche schlechte Rolle gespielt hat und
wahrscheinlich noch spielt. Die
Presse lässt sich immer wieder gerne instrumentalisieren und sieht
vor lauter Sensationsgier nicht, was
eigentlich gespielt wird. Werder
fehlt die Moral und die Ethik.
Geld allein macht nicht seelig.

Anonym hat gesagt…

Das RA Dr. Werder, als Sachwalter der Erb-Gruppe, es auch auf die Swissfirst abgesehen hatte, scheint
mir klar. Die Gebrüder Erb waren
immerhin mit 10% Grossaktionäre bei der Swissfirst und Rolf Erb
sass bis im Dezember 2003 im Verwaltungsrat der Swissfirst.......

Anonym hat gesagt…

Herr Feurer, Hochachtung für ihr
Engagement. Neben den Pensionskassen-Manager gibt es
noch eine zweite Klasse von
Parasiten; die Sanierer und
Sachwalter....................

Anonym hat gesagt…

Es ist schön, dass es noch so mutige und engagierte Menschen
gibt wie Erwin Feurer! Zivil-
Courage ist leider in unserer
Gesellschaft ein Fremdwort geworden.
Dabei wäre sie nötiger den je!